Krieg, Bürgerkrieg, Terror und Not; – so unendlich viel Leid! …

Ich kann gut verstehen, dass Menschen enttäuscht oder ärgerlich fragen: „Warum lässt Gott das nur zu?

– Gibt es ihn womöglich gar nicht?“

Auch die Beter im alten Israel haben sich das schon gefragt.

Sie haben erlebt, wie Gottlose triumphieren und meinen, sie könnten machen, was sie wollen, denn Gott sieht es ja nicht.

Die Bösen werden für ihre Bosheit nicht bestraft und die Guten für ihren Einsatz nicht belohnt.

Und doch widerspricht der Beter des Psalms dieser Woche in seinem Gebet voll Vertrauen diesen Erfahrungen, indem er zu Gott sagt:

Das Verlangen der Elenden hörst du, Herr; du machst ihr Herz gewiss, dein Ohr merkt darauf, dass du Recht schaffest den Waisen und Armen, dass der Mensch nicht mehr trotze auf Erden.“

(Psalm 10,17-18)

Letztlich hört Gott auf das Gebet der Armen und Elenden!

Er hört sie und schafft Recht; – auch wenn es manchmal lange Zeit dauert. Darauf dürfen wir vertrauen!  – Und:

Darum können auch wir nur bitten.

Wenn wir das tun, werden wir merken: Das Gebet verändert uns.
Es lässt uns anders umgehen, – mit der Welt und uns selbst.

 

Pfarrer Dietrich Schneider, Thomaskirche Neuengroden

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