Was feiern wir an Weihnachten? Jedes Jahr die gleichen Fragen im Fernsehen mit den gleichen dämlichen Antworten der Passanten in einer Fußgängerzone. Mich ärgern diese Gleichgültigkeit und dieses betonte Desinteresse. Fast genauso ärgert mich aber dieses heimelige, malerische Gestammel vom lieben Jesuskind und Maria und Josef mit Ochs und Esel. Eine gewisse Romantik funkelt in den Augen der Interviewten… Ich schalte den Fernseher aus und atme tief durch. Lieg ich denn so falsch? Weihnachten. Das ist für mich der Ernstfall. Der Schöpfer, der alles geschaffen hat, der Dich und mich ganz persönlich kennt, wird als Säugling geboren. In einem Stall. Alle ersehnen, aber niemand erkennt ihn. Er muss fliehen aus dem eigenen Land. Er kommt am Rand an, nicht in der Mitte der Gesellschaft. Wir feiern an Weihnachten den Geburtstag des Gottes mit Migrationshintergrund! Und da möchte ich die Frage stellen dürfen, warum an diesem Fest, das wir so pompös begehen, genau die Menschen einsam sind, deren Stelle Jesus eingenommen hat. Absurd. Genau die Menschen stehen vor unserer Tür und wir lassen sie klopfen. Gespendet haben wir ja dieses Jahr schon. Und Weihnachten… Das ist eben das romantische und kuschelige Fest der Familie.
Daniela Surmann, Pastoralassistentin in der Pfarrei St. Benedikt
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