„Wenig weihnachtlich“ – so beschrieb letztens ein Journalist in einem Zeitungsartikel die derzeitige Stimmung in Deutschland und weltweit. Da werden wir ihm schnell Recht geben. Aber ich möchte einmal so fragen: Wie können wir es „weihnachtlicher“ bei uns werden lassen?

Sicher nicht mit noch mehr Gänsebraten, Spekulatius, Rentierschlitten und Lichterketten. Die lassen es nur sehr vordergründig „Weihnachten“ werden. Ja sie verdecken und übertünchen bisweilen unsere sehr traurigen und tatsächlich wenig weihnachtlichen Verhältnisse.

Wie kann es dann „weihnachtlich“ bei uns werden? Vielleicht so: Wo du weißt, dass du mit jemandem im Clinch liegst – geh hin und gib ihm ein gutes Wort mit auf den Weg. Wo jemand darauf wartet, dass du ihm etwas Zeit schenkst – für eine gemeinsame Unternehmung, ein Gespräch oder was auch immer – dann mach ihm dieses Geschenk. Wo jemand vielleicht schon gar nichts mehr von dir erwartet, und du weißt das – dann überrasch ihn damit, dass du dich ihm neu zuwendest.

All das wäre mehr wert als alles Geglitzer. Und es kostet auch kein Geld. Allerdings kostet es etwas Anderes: etwas Energie, vielleicht auch dies, dass du über deinen Schatten springst. Aber lass dir sagen: Das lohnt sich, und es schafft eine Weihnachtsstimmung, die diesen Namen wirklich verdient. In diesem Sinne: Frohe Weihnachten!

Pastor Jörg Zimmermann, Ev.-luth. Kirchengemeinde Sande

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