Es gibt sie in allen möglichen Formen: Versprechen. In der Politik, in der Werbung, unter KollegInnen, FreundInnen, in der Familie. Manche sind verlockend. Sie ploppen in meinem Handygame auf und wollen mich zum Kauf eines Produktes verführen. Bislang habe ich immer ganz gut widerstanden. Wenn ich anderen von den Versprechungen erzähle, fangen sie an zu lachen und sagen: „Wer´s glaubt, wird selig.“ Sie meinen „Das ist völlig unglaubwürdig.“ Stimmt. Unglaubwürdig. Nicht würdig zu glauben.

Ursprünglich ist dieser ironische Spruch ganz ernst gemeint. Jesus sagt zu Thomas, der nicht geglaubt hat, dass Jesus auferstanden ist, bevor er ihn berührt hat: „Selig sind, die nicht sehen und doch glauben.“ Also: Wer es glaubt, wird selig. Ganz positiv und ohne Ironie. Gott sei Dank gibt es auch Versprechen, bei denen die positive Ausrichtung des Spruches passt. Wenn eine Freundin sagt: „Du kannst Dich auf mich verlassen. Ich helfe Dir.“ Wenn der Partner sagt: „Ich verspreche Dir die Treue in guten und in schlechten Tagen.“Wer das glaubt, statt daran zu zweifeln, wird wirklich selig.

Daniela Surmann, Pastoralreferentin in der Pfarrei St. Willehad

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