Zum Auftakt am Sonntag, vorgestern, startet unsere Passionspunkte traditionell immer an einem Segensort. Das Willehad-Hospital war lange Zeit ein Segen für die Stadt WHV. Hier wurden Tausende von Kindern geboren, hier haben Menschen um ihre Angehörigen gehofft und gebangt, und gebetet, hier wurden Menschen wieder gesund – während andere wussten: Sie haben nicht mehr viel Zeit. Viele von Euch und Ihnen heute haben sicher ihre ganz eigene Geschichte mit diesem Ort.

Eigentlich sollten dort Ende Februar Geflüchtete Menschen einziehen, um von dort aus dann nach einigen Wochen in eine eigene Wohnung in der Stadt umzuziehen. 

Damit sollte das St. Willehad erneut zu einem Segensort werden. Doch wir alle wissen: Zuweilen liegen Fluch und Segen dicht beieinander. Ein Rechtstreit verhindert derzeit, dass die Geflüchteten dorthin umziehen können. Das ist ärgerlich für die Geflüchteten, für alle MitarbeiterInnen und auch für die Nachbarn in der Grundschule Rheinstr, für die das Haus umgebaut werden sollte. 

Insofern ist das Willehad derzeit kein Segensort, eher ein Brennpunkt widerstreitender Interessen. Dabei geht es auch, wie sollte es anders sein, um Geld. 

Fluch und Segen liegen manchmal dicht beieinander. Hoffen wir, dass die unterschiedlichen Positionen zum Wohle aller möglichst schnell zusammenkommen. 

Frank Morgenstern

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