Ich fahre die Rollläden hoch und schaue in den morgendlichen Garten. Mein Blick bleibt hängen. Eine Spinne scheint in der Luft zu schweben, mitten über den Stufen von der Terrasse zum Rasen, zwischen Strauchrose und Pergola. Fasziniert gehe hin und schaue mir das genauer an: Auf Brusthöhe sitzt die Spinne in einem filigranen, tellergroßen Netz. Nach links spannen sich 2 Fäden zur Pergola, nach rechts 3 Fäden zur Rose, das Ganze leicht wiegend im Wind. Ich bin völlig überfragt, wie die Spinne das geschafft hat. Ein Wunder der Natur.

Es gibt ja den Satz, dass die Menschen auf der Suche sind nach dem was sie verloren haben, seit sie aus dem Garten Eden vertrieben worden sind. Sicher ist das eher im übertragenen Sinn gemeint. Denn wie viele Menschen sind auf der Suche nach innerem oder äußerem Frieden und Freude. Manchmal ist dafür ein kleiner Moment vielleicht schon ein Anfang:  Beim Innehalten und Betrachten von etwas Wunderbarem. 

Inken Hansen

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