Sie hat mir zugehört. Eine alte Freundin, die ich nach langer Zeit wiedertraf. 

Ich redete los – erzählte von der Familie, aus der Gemeinde, wie es auch manchmal schwer ist in dieser Pandemie und überhaupt. Und davon wie es mir geht, also so wirklich. Meine Freundin hörte einfach zu. Ohne meine Worte zu kommentieren oder zu bewerten. Und wissen Sie was? Ddas hat mir so gut getan. Als ich zurückgefahren bin, da ging es mir viel besser als vorher. Einfach, weil ich mal erzählen konnte, was bei mir los ist.

Jesus hat das auch gemacht. Das war das Besondere an ihm. Er hat denen zugehört, die andere immer zur Seite geschoben haben.  Für ihn waren sie wichtig. Er hat zugehört, wenn sie erzählt haben von ihren Sorgen und ihrer materiellen Not. Wenn sie erzählt haben, was ihnen passiert ist und warum sie krank sind. Das hat ihnen so gut getan, dass viele von ihnen schon beim Erzählen gesund geworden sind. Gehört zu werden war wie Medizin. Und ist es noch heute.

Richtig zuhören ist eine Kunst. Und es ist der Anfang von allem. Später kann man dann auch Ratschläge erteilen oder trösten. Aber zuerst geht es darum, wirklich zu verstehen und zu spüren, worum es eigentlich geht.
Deshalb tut es der Seele so gut und ist so heilsam, was meine Freundin gemacht hat und was Jesus gemacht hat. Erst einmal zuhören.

Anke Stalling
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