Ist es mehr als ein Ritual aus Kindertagen? „Papa, im Garten liegt ein toter Vogel.“ Ab in die Tonne oder ordentlich unter die Erde? Der Vater begräbt mit den Kindern die tote Amsel im Gebüsch, die Kinder schmücken das Grab mit Gänseblümchen und einem selbstgemachten Kreuz aus Zweigen. Spielerisch lernen die Kinder so mit Abschied und Tod umzugehen.
Herr Pastor, Sie können sich gar nicht vorstellen, wie unser Hund trauert, seit sein Herrchen verstorben ist. Er liegt nur noch still neben seinem Fernsehsessel und frisst kaum noch. Und umgekehrt erlebe ich Tierhalter*innen, die über lange Zeit in tiefer Trauer sind über den Verlust ihres Tieres, das ihnen jahrelang Partner oder Lebensgefährtin war.
Da ist es nicht verwunderlich, dass immer häufiger danach gefragt wird, ob es eine Möglichkeit zur Tierbestattung auf einem kirchlichen Friedhof gibt? Lange Zeit herrschte die Lehrmeinung vor, Seelsorge an den Menschen ja, Beerdigung von Tieren nein. Der Wind könnte sich drehen. Es geht nicht darum, ob die Tiere religiös sind, sondern welche Beziehung Gott zu ihnen hat. Der Apostel Paulus sagt, dass die ganze Schöpfung der Vergänglichkeit unterworfen ist und dass sie als Ganze auf die Erlösung wartet. Die Debatte um eine Öffnung unserer Friedhöfe für christliche Tierbestattungen ist eröffnet.
Christa Bruns
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