Moin, liebe Hörerinnen und Hörer von Radio Jade! Ich bin Pfarrer Lars Bratke und darf ihnen in dieser Woche von der Kirche am Meer in Schillig und Hooksiel und der ökumenischen Sommerkirche erzählen. 

Zur Heimat erkor ich mir die Liebe. Das ist aus einem Gedicht der polnisch-stämmigen, jüdischen Dichterin Mascha Keléko. Und das war zugleich das Motto eines wunderbaren Abends der ökumenischen Sommerkirche. Gedichte, Erzählungen, jiddische Lieder! Das ganze Leben mit seinen Höhenzügen des Glücks, der unbändigen Freude, die Niedergeschlagenheit beim Durchwandern eines Tränentals und Niedergeschlagenheit mancher Enttäuschung kamen zum Ausdruck. Und immer wieder das Lachen über den verschmitzten Humor einer wunderbaren Frau. 

Zwei Menschen des Theaters hier in Wilhelmshaven brachten das alles in Wort, Musik und gekonnter Gestik zum Ausdruck. 

Wie nah die Liebe zu einem Menschen der Liebe Gottes ist und andersherum, bringt für mich Mascha Kelékos Gedicht, Für Einen, auf den Punkt. Und als einer, der gerne am Meer lebt und in der Weite des Horizontes auch Gottes unendlich große Liebe entdecken kann, hat mich dieser Text dann besonders gepackt: 

Die Andern sind das weite Meer. 

Du aber bist der Hafen. 

So glaube mir: kannst ruhig schlafen, 

Ich steure immer wieder her. 

Denn all die Stürme, die mich trafen, 

Sie ließen meine Segel leer. 

Die Andern sind das bunte Meer, 

Du aber bist der Hafen, 

Du bist der Leuchtturm. Letztes Ziel. 

Kannst Liebster, ruhig schlafen. 

Die Andern … das ist Wellenspiel, 

Du aber bist der Hafen. 

Lars Bratke, Pfarrer im Wangerland

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