Am Montag-Mittag trifft sich immer unser Team. Dann geht es darum, was für unsere Einrichtung gerade wichtig ist. Da sind die alltäglichen Themen: Wann fängt welcher Kurs an, wo fehlen noch Teilnehmende, wo brauchen wir einen Zusatzkurs. Gab es Rückmeldungen von Teilnehmenden oder Dozentinnen und vieles mehr.
Doch bevor es losgeht gibt es zum Einstieg immer einen kurzen Spruch oder eine Weisheit. Nicht, weil dieser Spruch jetzt wichtiger ist als die aktuellen Themen. Eher deshalb, weil der Spruch die Aufmerksamkeit für einen Moment auf etwas Anderes lenkt, was sonst eher zu kurz kommt. Auf einen kleinen Gedanken, einen Zwischenton, der auch dazu gehört, der es aber sonst schwer hat, gehört zu werden. Manchmal ist es auch die Gelegenheit, durch die Blume etwas loszuwerden, was auf dem direkten Wege sonst schwierig wäre.
Neulich gab es zu Beginn einen Gedanken von Albert Einstein, es ging um den Zustand auf einem Schreibtisch. Manche Schreibtische sind ja fast leer, auf anderen stapeln sich die Unterlagen, nur in der Mitte bleibt ein wenig Platz für das aktuelle Thema. Einstein sagt dazu: „Wenn ein unordentlicher Schreibtisch ein Zeichen für einen unordentlichen Verstand ist, wofür steht dann ein leerer Schreibtisch?“ – Die Kolleginnen und Kollegen mussten erst einmal schmunzeln, jeder und jede dachte daran, wie es auf dem eigenen Schreibtisch gerade aussieht. Zugleich war der Gedanke entlastend: Mein Schreibtisch darf auch mal etwas voller sein, ohne dass ich gleich ein komisches Gefühl haben muss. Wie schön, dass nicht alle Schreibtische gleich aussehen. Und wenn Einstein das schon sagt…
Rüdiger Schaarschmidt
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