Und wieder einmal falle ich am Abend geschafft in meinen Sessel und stöhne…. Warum nur immer diese Hektik? Morgen machst du alles anders! Und so stehe ich am nächsten Tag tatsächlich 10 Minuten früher auf, und nehme das Fahrrad für den Arbeitsweg. Das Auto hat heute Ruhetag. Klar, schaltet die Ampel auf ROT. „Wie immer“ denke ich und werfe einen Blick in das Auto neben mir – und meinem Fahrrad. Der Fahrer klopft genervt auf sein Lenkrad während er ständig auf die Uhr schaut, ich aber lasse meinen Blick schweifen in das rote Ampellicht und rufe mir spontan das Bild des gelb-orangefarbenen Sonnenuntergangs aus dem Urlaub ins Gedächtnis. Ach schade, schon grün, weiter geht’s  durch die lebendige Stadt. Typisch! Bahnschranken runter!  wieder wage ich einen Blick in das Auto neben mir. Der Fahrer flucht und tickert hektisch auf seinem Handy rum. …Ich dagegen sehe die gelassenen Gesichtszüge der Menschen in dem langsam vorbeifahrenden Zug. Wenige Minuten später bin ich pünktlich, entspannt und ausgeglichen auf der Arbeit. Lächelnd begrüße ich meine Kollegin. An diesem Abend stöhne ich nicht. Ich freue mich über die geschenkten Momente. 10 Minuten früher am Morgen – GENIAL

Herma Gerdes, Lektorin in der Kirchengemeinde Schortens

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