21 Jahre hat Rüdiger Schaarschmidt die Arbeit der Evangelischen Familienbildungsstätte Friesland-Wilhelmshaven geprägt. Jetzt wurde er in den Ruhestand verabschiedet und bleibt dem Kirchenkreis doch noch bis zum Sommer in ander Funktion erhalten: als kommissarischer Geschäftsführer des neuen Bildungsverbundes Wachsen und Werden. Dort haben sich 15 Kindertagesstätten zusammengetan.
5 Fragen an Rüdiger Schaarschmidt im Rückblick
Im Rückblick auf deine Zeit mit Familienbildungsstätte:
Welche Begegnung oder welches Ereignis in der Arbeit hat dich besonders berührt?
Als sich nach der ersten Corona-Schockstarre die Türen der EFB wieder langsam öffnen durften, was es vor allem die Älteren, die sich unbedingt wieder treffen wollten. Das hat mir einmal mehr klargemacht, wie wichtig diese Angebote gerade für Menschen sind, die im Alltag sonst nur wenige menschliche Begegnungsmöglichkeiten haben. Und als wir kurz danach dann mit den Testzentren in Wilhelmshaven begannen, war ich total berührt über das unglaubliche ehrenamtliche Engagement. Manche Ehrenamtliche waren uns richtig dankbar, dass sie nun endlich etwas gegen die Pandemie tun konnten.
Alles verändert sich, die Gesellschaft ist im Wandel. Warum brauchen wir gerade jetzt eine starke EFB?
Schaarschmidt: Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche brauchen die Menschen kompetente Begleitung, Orientierung und Unterstützung auf ihrem Lebensweg. Hier hat die EFB eine Menge zu bieten. Außerdem ist das Bewusstsein für lebenslanges Lernen in den letzten Jahren deutlich gewachsen.
Wofür bist du dankbar?
Besonders dankbar bin ich über die vielen Begegnungen mit sehr unterschiedlichen Menschen. Und über die Menschen in unseren verschiedenen Teams. Erst die Zusammenarbeit mit ihnen hat es mir überhaupt ermöglicht, über so lange Zeit für die Menschen in der Region tätig zu sein. Die Leitung einer solchen Einrichtung wie der EFB geht nur gemeinsam. Da galt und gilt für mich das Motto: „Allein machen sie dich ein, gemeinsam sind wir unschlagbar.“
Was ist (noch) nicht gelungen?
Die Verankerung in der ganzen Breite des Angebots der EFB in Friesland, da ist sicher noch einiges zu tun. Was in der Stadt Wilhelmshaven vorher in 37 Jahren langsam gewachsen ist, das braucht in Friesland offenbar noch etwas Zeit. Während die Stadt Wilhelmshaven die Zusammenarbeit mit der EFB und den anderen freien Trägern intensiv sucht und findet, ist das in Friesland anders. Hier meint der Landkreis häufig, er könne fast alles am besten selber tun. Subsidiarität, also der Vorzug der freien Träger vor dem öffentlichen (Jugendhilfe-)Träger, das ist im Landkreis Friesland noch immer ein Fremdwort.
Ein Wunsch für die Zukunft der EFB?
Ich wünsche der EFB, dass sie sich ständig neu erfindet, dass sie rasch auf gesellschaftliche Veränderungen und Bedarfe von Kindern, Eltern und anderen Erwachsenen reagiert und bereit ist zum Risiko. Nicht alles lässt sich planen. Nur wer bereit ist, auch neue, ungewohnte Wege zu gehen, wird Neues entdecken. Oder wie heißt es so schön: Wer will, dass in der EFB alles so bleibt wie es ist, will nicht, dass sie bleibt.
HAVENKIRCHE@FB
21 Jahre hat Rüdiger Schaarschmidt die Arbeit der Evangelischen Familienbildungsstätte Friesland-Wilhelmshaven geprägt. Jetzt wurde er in den Ruhestand verabschiedet und bleibt dem Kirchenkreis doch noch bis zum Sommer in ander Funktion erhalten: als kommissarischer Geschäftsführer des neuen Bildungsverbundes Wachsen und Werden. Dort haben sich 15 Kindertagesstätten zusammengetan.
5 Fragen an Rüdiger Schaarschmidt im Rückblick
Im Rückblick auf deine Zeit mit Familienbildungsstätte:
Welche Begegnung oder welches Ereignis in der Arbeit hat dich besonders berührt?
Als sich nach der ersten Corona-Schockstarre die Türen der EFB wieder langsam öffnen durften, was es vor allem die Älteren, die sich unbedingt wieder treffen wollten. Das hat mir einmal mehr klargemacht, wie wichtig diese Angebote gerade für Menschen sind, die im Alltag sonst nur wenige menschliche Begegnungsmöglichkeiten haben. Und als wir kurz danach dann mit den Testzentren in Wilhelmshaven begannen, war ich total berührt über das unglaubliche ehrenamtliche Engagement. Manche Ehrenamtliche waren uns richtig dankbar, dass sie nun endlich etwas gegen die Pandemie tun konnten.
Alles verändert sich, die Gesellschaft ist im Wandel. Warum brauchen wir gerade jetzt eine starke EFB?
Schaarschmidt: Gerade in Zeiten gesellschaftlicher Umbrüche brauchen die Menschen kompetente Begleitung, Orientierung und Unterstützung auf ihrem Lebensweg. Hier hat die EFB eine Menge zu bieten. Außerdem ist das Bewusstsein für lebenslanges Lernen in den letzten Jahren deutlich gewachsen.
Wofür bist du dankbar?
Besonders dankbar bin ich über die vielen Begegnungen mit sehr unterschiedlichen Menschen. Und über die Menschen in unseren verschiedenen Teams. Erst die Zusammenarbeit mit ihnen hat es mir überhaupt ermöglicht, über so lange Zeit für die Menschen in der Region tätig zu sein. Die Leitung einer solchen Einrichtung wie der EFB geht nur gemeinsam. Da galt und gilt für mich das Motto: „Allein machen sie dich ein, gemeinsam sind wir unschlagbar.“
Was ist (noch) nicht gelungen?
Die Verankerung in der ganzen Breite des Angebots der EFB in Friesland, da ist sicher noch einiges zu tun. Was in der Stadt Wilhelmshaven vorher in 37 Jahren langsam gewachsen ist, das braucht in Friesland offenbar noch etwas Zeit. Während die Stadt Wilhelmshaven die Zusammenarbeit mit der EFB und den anderen freien Trägern intensiv sucht und findet, ist das in Friesland anders. Hier meint der Landkreis häufig, er könne fast alles am besten selber tun. Subsidiarität, also der Vorzug der freien Träger vor dem öffentlichen (Jugendhilfe-)Träger, das ist im Landkreis Friesland noch immer ein Fremdwort.
Ein Wunsch für die Zukunft der EFB?
Ich wünsche der EFB, dass sie sich ständig neu erfindet, dass sie rasch auf gesellschaftliche Veränderungen und Bedarfe von Kindern, Eltern und anderen Erwachsenen reagiert und bereit ist zum Risiko. Nicht alles lässt sich planen. Nur wer bereit ist, auch neue, ungewohnte Wege zu gehen, wird Neues entdecken. Oder wie heißt es so schön: Wer will, dass in der EFB alles so bleibt wie es ist, will nicht, dass sie bleibt.