Es macht schnell die Runde in Schillig. Ein Nachbar ist gestorben, zu jung, zu früh, Herzinfarkt. Die Beerdigung ist im allerengsten Familienkreis. Die alten Nachbarsjungen, die Freundinnen und Kumpel von früher wollen aber auch irgendwie Abschied nehmen. Zusammen! So stehen wir abends am Strand, sehen Wangerooges Leuchtfeuer in der Ferne rot aufleuchten, die Freunde sagen einander im Kreis herum, was er ihnen bedeutet hat, hören einen Song von Midnight Oil, wer mitbeten kann und mag, spricht Vater unser im Himmel. Wir schauen die Weite und den Horizont und alle sind sich sicher, dass er im Hafen Ewigkeit angekommen ist – traurig und getrost zugleich. Und mir wird klar: Wir brauchen ein Licht, das uns den Weg weist und – was immer wir auch glauben – die Idee eines Ortes, an dem wir ankommen, wenn wir hier wegmüssen, einen Heimathafen in der Ewigkeit.
Lars Bratke
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