„Guckt mal, hier war früher die Grenze!“ In der Mitte der Autobahn steht die leere Betonsäule. Man sieht, wo damals das DDR-Wappen hing.
Helmstedt-Marienborn: Jedes Jahr fahren wir hier vorbei, auf dem Weg in unsere Partnergemeinde in der Oberlausitz. Die Jugendlichen im Bus schauen meist nur kurz auf. Die deutsche Teilung – Zäune und Todesstreifen: Das ist weit weg, lang vor ihrer Geburt.
Manchmal rückt es zwei, drei Tage später nahe. Wenn die Älteren von früher reden. Von überwachten Treffen, Zittern vor Kontrollen, von Willkür und Schikane an der Grenze.
„Grenzerfahrungen.“ So heißt dieses Jahr die ökumenische Friedensdekade im November. Zehn Tage Beten für den Frieden.
Aktueller kann das Motto kaum sein: So viele Menschen suchen gerade in unseren Grenzen Frieden. Vielleicht verstehen wir sie besser, wenn wir uns an unsere eigene Geschichte erinnern. Und an die Freude, als die Grenzen fielen zwischen Ost und West und die Zukunft sich öffnete. Heute ist es 26 Jahre her.
Meike von Fintel
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