Advent, Advent,
ein Lichtlein brennt!
Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,
dann …
Sie wissen, wie das weitergeht …
Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich dieses Gedicht als Kindergartenkind, voll Lampenfieber, dem Nikolaus vorgetragen habe. Als Kind kam mir die Adventszeit und das Warten auf Weihnachten ewig vor. Das ging wohl Kindern zu allen Zeiten so. In einem Waisenhaus in Hamburg löcherten die Kinder ihren Betreuer jeden Tag: Wie lange noch bis Weihnachten? Deshalb baute er aus einem alten Wagenrad einen Holzkranz mit 20 kleinen roten und vier großen weißen Kerzen. Jeden Tag wurde eine weitere Kerze angezündet, bis der vierte Adventssonntag erreicht war und der Kranz in vollem Glanz erstrahlte. So erfand der evangelische Theologe Johann Hinrich Wichern 1839 den Adventskranz. Heute sind die meisten Adventskränze aus duftendem Tannengrün und nur die vier großen Kerzen der Adventssonntage übrig geblieben. Aber die Botschaft bleibt: Das Licht der Adventskranzkerzen leuchtet gegen die Dunkelheit in der Welt. Wenn die vierte Kerze brennt und das Licht am hellsten scheint, ist es endlich soweit: Das größte Licht wird in Gestalt des Jesuskindes geboren. Jedes Jahr, in der dunkelsten Zeit, kommt er wieder und stillt meine Sehnsucht nach Licht und Wärme.
Nicole Ringsdorf
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