Alles hat seine Zeit, denke ich manchmal. Damit will ich mich beruhigen, wenn etwas nicht so recht nach meinem inneren Plan läuft. Alles hat seine Zeit, wie ich es nachlesen kann in der Bibel im Buch Kohelet, auch bekannt als der Prediger Salomo. Da wird aufgezählt, wie alles seine Zeit hat, das Pflanzen und Ausreißen, das Reden und Schweigen, das Töten und das Heilen, das Aufbauen und das Zerstören und vieles andere. Jedes Ereignis, jede Fähigkeit, jedes Gefühl, jede Krise im Leben der Menschen hat seine oder ihre eigene Zeit.

Außer manchmal bei mir! Ich möchte oft viele verschiedene Dinge in eine einzige Zeitspanne pressen. 

Während ich spazieren gehe, denke ich darüber nach, wie ich all das, was ich in den nächsten Tagen schaffen will, wohl auf die Reihe kriege. Gleichzeitig erledige ich dabei die Schritte, die ich am Tag laufen möchte, um meinen Schokoladenkonsum auszugleichen und nicht einzurosten. Parallel dazu signalisiert mein Handy, eine Nachricht sei angekommen. Die sehe ich mir jetzt sofort an und antworte. Dabei nicke ich einem vorbeigehenden Nachbarn einen freundlichen Gruß zu. Ob wir das noch lernen: Alles hat seine Zeit?

Christa Bruns

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