Wenn ich schlechte Nachrichten bekomme, geht es in meinem Kopf ganz schön ab. Tausend Gedanken gleichzeitig. Von „völlig unwichtig“ über „skurril“ bis „mega wichtig“. Und gefühlt alle gleichzeitig. Schnell und flüchtig. Dann ist Stille, mein Kopf wie leer. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Das beste in dem Fall wäre es eigentlich mich zurückzuziehen und meine Gedanken allein in Ruhe zu ordnen. Das ist nicht immer möglich.

Als Jesus die Nachricht vom Tod Johannes des Täufers erhält, möchte er auch erst einmal allein sein. Trauern. Beten. Sich sammeln. Das ist menschlich und notwendig. Aber schon bald kommen Menschen, die ihn suchen und die ihn brauchen. Jesus kann sich nicht mehr zurückziehen, und er will es auch nicht mehr. Sein Mitleid mit den Menschen, seine Liebe, ist größer als die eigenen Bedürfnisse. Auch wenn es viele Krisen gibt, vor denen wir ohnmächtig scheinen, die uns entmutigen und lähmen, ist ein dauerhafter Rückzug nicht die Lösung. Nach einer kurzen Auszeit mit etwas Abstand zum Problem muss und kann es gut weitergehen.

Daniela Surmann
Hören Sie diesen Beitrag bei Radio Jade:
Alle Beiträge im Überblick | RADIO JADE