Eine typische Szene in der Fleischerei. Mein jetzt 10jähriger Sohn steht mit mir an der Theke. Er bekommt natürlich eine Scheibe Mortadella von der netten Verkäuferin). Fast schon automatisch höre ich mich sagen: Und? Was sagt man da? Und mein Sohn antwortet ebenso automatisch: Danke!

Na geht doch.

Manchmal beschleicht mich das Gefühl, wir haben das in unserer Gesellschaft verlernt. Dem anderen ehrlich in die Augen schauen. Bitte sagen und Danke. Und dabei ist das so wichtig, es schafft Beziehungen, es tut schlicht gut. Es sagt etwas über den Geber und über den Beschenkten aus. Der Geber sagt damit: Hier, bitte, du bist mir wichtig. Jetzt und hier. Als Kunde, als Freund, als Ehepartner, als Kind, als Mensch.

Der Beschenkte sagt mit seinem Danke: Ich freue mich. Ich schätze wert, was du mir in diesem Moment gibst. Auch wenn es eine vermeintliche Kleinigkeit wie eine Scheibe Wurst ist. Und ich schätze dich wert, weil du mich in diesem Moment beschenkst. 

Bitte und Danke sagen, macht den Geber und den Beschenkten groß.

Das klappt auch eine Stufe höher. Wenn ich morgens aufstehe, meine Kinder aus dem Haus zur Schule gehen, ich mit meiner Frau noch eine Tasse Tee trinke und wir reden, dann höre ich Gottes großes: Bitte.

Das tut mir so unendlich gut, daß ich nur noch ein ebenso großes Danke sagen kann.

Pastor Edgar Rebbe, Obenstrohe

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