Als Jesus am Kreuz gestorben war, wurde er vom Kreuz genommen und in einem Grab, das in einen Felsen gehauen war und sich in einem Garten befand, beigesetzt. Das erzählt der Evangelist Johannes. Lange habe ich das überlesen, dass sich das Grab in einem Garten befand. Ist ja auch nicht wichtig, oder?! 

Für mich eher befremdlich, wenn ich mir vorstelle, im Garten vorm Haus wären Menschen begraben und wir feiern auf den Gräbern eine Grillparty oder so. Nee… Befremdlich, wie gesagt.

Die anderen Evangelisten schreiben auf jeden Fall nichts von einem Garten. Ein Irrtum also? Ein Versehen? Nein, Johannes nutzt das Bild des Gartens, denn das war damals ein königliches Symbol, das sich durch die ganze Bibel zieht. Könige oder aber sehr wohlhabende Menschen hatten Gärten. Und das königliche Grab befand sich in der Regel auch in diesem Garten. Mit dem Motiv des Gartens weist Johannes also auf die Königlichkeit Jesu hin. Der Sohn Gottes, der König schlechthin, kann nicht irgendwo begraben werden. Selbst wenn das Grab nur eine Zwischenstation ist. Seit ich das weiß, freue ich mich über unsere Friedhöfe, auf denen wunderschöne Bäume wachsen und duftende Blumen blühen. Schließlich sind auch wir Königkinder.

Daniela Surmann, Pastoralreferentin in der Pfarrei St. Willehad

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