Erst kamen „Nadia“ und „Ylenia“, dann „Zeynep“ und „Antonia“. Ein Tief nach dem anderen brachte in den letzten Wochen schwere Sturm- und Orkanböen mit sich und sorgte für teils heftige Überschwemmungen und Verwüstungen. Doch mit dem schwersten Unwetter haben wohl die wenigsten in diesem Ausmaß gerechnet. Der neueste Sturm heißt „Putin“ und er wirbelt die europäische Friedensordnung mächtig durcheinander.
Und ich komme mir so vor, als säße ich mit meiner kleinen Nußschale im Auge des Sturms, gespenstische Stille, während um mich herum das Unheil hereinbricht. Der Sog des Schreckens verschlingt mir den Atem, ich fürchte, im nächsten Moment mitgerissen zu werden und unterzugehen. Wo ist der, der jetzt aufsteht und mit seinem Machtwort den Sturm zum Schweigen bringt. Er scheint noch zu schlummern wie Jesus, als es seine Jünger mit der Angst zu tun kriegen und das Fischerboot mitten im Sturm zu kentern droht.
Damals haben sie ihn aufgerüttelt. Auch wir müssen unseren Geist des Friedens wachrütteln. Wir wissen ja, wie es gehen kann. Der Sturmstiller vom See Genezareth hat uns vorgemacht, welche Kraft der Glaube hat, welchen Mut er schenkt, dem von der Kette gelassenen Sturm ohne Gewalt und Waffen den Wind aus den fanatischen Segeln zu nehmen.
Christian Scheuer
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