Neulich habe ich eine Frau zum Geburtstag zuhause besucht. Ihr Mann hatte Kaffee gemacht, es duftete lecker nach selbstgebackenem Kuchen.

Wir plauschen ein bisschen, gar nicht lange. Mir ist nichts aufgefallen,  bis die Frau plötzlich aufsteht und sagt:

„Aber wie komme ich denn jetzt nach Hause?

Wie komme ich nach Hause?“

„Du bist zuhause“, sagt ihr Mann behutsam und führt seine Frau zum Stuhl zurück. „Meine Frau hat Demenz, müssen Sie wissen. Es ist mal so und mal so – aber es wird auch ganz klar schlimmer. Manchmal erkennt sie auch mich nicht.“

Denn Rest des Gesprächs reden wir vor allem über das Wetter.

Aber der Satz ging mir nicht aus dem Kopf:

„Wie komme ich nach Hause?“

Es ist so unendlich wichtig, dieses Zuhause. Zu wissen, wo man hingehört.

Sich wohl fühlen in den eigenen Wänden, geschützt wie in einer Burg.

[My home is my castle, sagen die Engländer.]

Gott ist meine Burg, sagt die Bibel in Psalm 91.

Es ist wichtig, anderen ein Zuhause zu geben – und auch eines zu erhoffen dann, wenn sie gehen.

 

Stefan Stalling

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