Der Oktober ist für mich ein besonderer Monat. Oft rettet sich noch ein Stück Sommer hinein. Tiefblauer Himmel, zartweiße Wolkenschleier, in den Gärten blühen  späte Rosen.

Die Äpfel sind reif. Äpfel pflücken, Äpfel schälen und essen, Apfelkuchen, Apfelpfannkuchen, Apfelmus. Wunderbar! Ich kann wirklich den armen Adam verstehen, der sich von Eva verführen ließ, in die Frucht des verbotenen Baumes hinein zu beißen. Halt, da steht gar nichts von einem Apfel. Die verbotene Frucht. Nun, seit Jahrhunderten werden die beiden in der Kunst mit einem Apfel dargestellt.

Was mir an einem Apfel so sehr gefällt, ist seine Vielfalt. Er duftet. Ich kann ihn essen, mit Genuss. Er tut meiner Gesundheit gut. Manchmal hat er interessant zu betrachtende Mitbewohner. Er gehört unbedingt zum Erntedankfest.

Rotwangig, poliert in einer schönen Schale liegend, schenkt er den grauen Herbsttagen einen Farbkleks. Er wirft mich auf das Wesentliche zurück. Was brauche ich? Was ist wirklich wichtig? Ein Zuhause, eine Aufgabe, das tägliche Brot, Gottes Güte. Und in meinem Garten einen Apfelbaum.

 

Christa Bruns, Krankenhausseelsorge  Sanderbusch

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