Coventry im Oktober: Sonne leuchtet durch die Kirchenfenster.

Aber wir denken an die dunkelste Novembernacht, die diese englische Stadt erlebt hat.

1940 zerstört die deutsche Luftwaffe mit einem Schlag die Innenstadt.

Auch die Kathedrale aus dem Mittelalter.

 

Wenige Tage später zieht ein Pfarrer drei Zimmermannsnägel aus den Trümmern.

Mit Draht bindet er sie zusammen. Es entsteht das Nagelkreuz von Coventry.

Für ihn ist es eine Verpflichtung: Wer an Christus glaubt, will keine Rache.

„Father forgive“ schreibt er an die Wand hinter dem Altar: „Vater vergib“.

Und setzt sich lebenslang für Versöhnung ein.

 

Nach dem Krieg werden von Coventry aus Kreuze aus Nägeln weitergegeben.

Nach Dresden, Berlin und an über 100 andere Orte.

Wo Menschen Wunden heilen wollen. Und Frieden suchen.

 

Die alte Kathedrale bleibt Ruine. Daneben entsteht eine neue.

Und ein Zentrum für Versöhnung – wo viele lernen, wie das praktisch geht.

Jeden Freitag um 12 beten sie in Coventry: Father forgive.

Auf dem Altar erinnert das Nagelkreuz an den,

der uns auch in der Dunkelheit die Kraft gibt, das Licht zu suchen.

 

Meike von Fintel

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