Vor ziemlich genau einem Jahr hatten wir in unserer Kirche überdimensionierte Nägel aufgehängt. Sie bestimmten unseren Altarraum. Am Ende der Aktion kommt ein Gemeindeglied zu mir:

„Also die Nägel“, sagt er, „die sind ja ziemlich duster – aber eindrücklich. Als wir das Abendmahl gefeiert haben, und ich hinter den Nägeln stand, war ich sprachlos.

Die dusteren Nägel strahlten von der anderen Seite. Die Sonne schien durch unsere bunten Fenster und ließen die Nägel in allen Farben strahlen. Von vorne duster, von hinten ein Farbenspektakel.“

Der Mann erzählt weiter, dass er nach dem Gottesdienst sofort nach Hause gefahren ist, um den Fotoapparat zu holen, um das festzuhalten. Digital abzuspeichern, was er da gesehen hatte.

Als er dann wieder in die Kirche kommt und in den Altarraum geht, ist das Schauspiel weg. Die Sonne ist weitergewandert.

 

Ein wunderschönes Bild für all unsere Höhen und Tiefen des Lebens. Das Schöne ist nicht weg, es ist weiter anders vorhanden. Ein Bild für den Glauben. Es verändert sich, was wir glauben. Aber es ist nicht weg, wenn wir es nicht sehen.

 

Frank Morgenstern

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