Manchmal ist Hoffnung winzig. Auch für alle Geflohenen; für die, die alles verloren haben. Wie Maria. Die Achtzigjährige hat bei der Flucht aus der Ukraine alles verloren. Neben ihr auf dem Sofa sitzt ein kleiner Teddy, einzige Erinnerung an die ferne Heimat. Das ist mein Hoffnungsträger – sagte sie leise und nimmt das Plüschtier in die Hand. Tränen rollen über ihr Gesicht und sie erzählt mir die unfassbaren Geschichten von Krieg und Flucht.
Manchmal ist Hoffnung so winzig. Aber mit riesiger Wirkung. Da sitzt ja nicht nur ein Teddy neben Maria. Da sitzt ihre Erinnerung, die Kindheit und Jugend. Maria ist nicht mehr nur ein Opfer. Sie ist wieder die Maria, die sie immer war. Eine Frau mit Geschichte.
Hoffnung ist das, was uns trägt. Durch alle Tage und Jahre. Hoffnung lässt nicht zuschanden werden, schreibt der Apostel Paulus. Und immer sind es Menschen, auf die wir hoffen. Menschen, die uns beistehen, ihre Hand reichen – also unser Leben lebenswert machen trotz aller Angst und Schmerzen.
Jede Hoffnung hat ein Gesicht. Das Gesicht eines Menschen, der zeigt: Ich lasse dich nicht alleine. Alle, die jetzt zu uns fliehen müssen, sollen das sehen; ein Gesicht, das ihnen zeigt: Ich stehe dir bei. Wer das fühlen darf, sagt Danke. Danke, Gott, für jedes Gesicht, das uns Hoffnung schenkt.
Klaus Elfert
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