Wenn ich in mein Wohnzimmer komme, kann ich sie noch riechen – die frische Erde, mit der ich eine Pflanze vor einigen Tagen beim Umtopfen versorgt habe. 

In zwei Handvoll Erde leben sieben Milliarden Organismen. Wahnsinn. In etwa so viele Lebewesen in meinen Händen wie Menschen auf dem gesamten Planeten. Muttererde im wahrsten Sinne.

Biblisch ist die Erde das Bild für alles Geschaffene – für alles, was entsteht und wieder vergeht. Das Grün und alles Leben, die Pflanzen und die Tiere, gehen aus der Erde hervor. In einer der Schöpfungserzählungen formt Gott den Menschen aus dem Staub der Erde. Der Name „Adam“ kommt vom hebräischen, weiblichen Wort „adamah“ – Erdstaub, Ackererde. Adam heißt also wörtlich „der von der Erde genommene Mensch“. Durch diese Erzählung soll deutlich werden: Der Mensch kommt von der Erde. Wir sind Erdwesen. Und zugleich sind wir Wesen von Gott, nach Gottes Abbild geschaffen.Die Erde ist lebensspendend. Sie bindet Gase, filtert das Wasser, beherbergt ungefähr ein Viertel aller Arten. Lassen Sie uns die Erde weniger als Nutzmasse verstehen und wieder mehr als Mutter für alles, was lebt.

Daniela Surmann, Pastoralreferentin in der Pfarrei St. Willehad

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