Die Osterzeit währt bis Pfingsten. Wir sind also noch mittendrin. Grund genug, dass wir uns gerade jetzt Gedanken dazu machen.
So mancher kann Ostern nichts abgewinnen. Zuviel Leid gibt es auf der Welt, als dass er Zutrauen zur Botschaft von der Auferstehung fassen könnte. Dieses Jahr schon gar nicht. Ich sage nur: Sri Lanka. Wo war er denn dort, der Gott des Lebens?
Nun, in Jerusalem vor 2000 Jahren war Ostern auch nicht für jedermann wahrnehmbar. Wahrnehmbar ist immer nur der Karfreitag. Der grausame Tod Jesu am Kreuz, den hat jeder gesehen. Wo war Gott denn wohl dort? Auch für Jesus gilt: Die Wahrheit seiner Auferstehung ist niemals nachweisbar. Die Wahrheit seines Todes dagegen sehr wohl.
Dennoch haben auch die Jünger Jesu schon kurz nach seinem Tod alles stehen und liegen gelassen, ja ihr eigenes Leben riskiert und nicht selten verloren, um sein Leben zu verkünden. Und die Kirche wuchs und wuchs. Heute dagegen riskieren Christen nichts mehr – hierzulande jedenfalls. Und die Kirche schrumpft und schrumpft. Ich wünsche uns heute wirklich keine neue Verfolgung. Aber die Hoffnung, den Mut und die Begeisterung der frühen Christen, all das wünsche ich uns. Denn das alles führt zum Leben, zur Erfahrung von Ostern. Damit lässt sich leben – und nur damit.
Pastor Jörg Zimmermann, Ev.-luth. Kirchengemeinde Sande
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