Ich hab gern was in der Hand.

Einen Plan. Einen Erfolg. Etwas Greifbares.

Daran kann ich mich festhalten. Das könnte ich vorweisen.

Darauf bin ich vielleicht sogar stolz. 

Beten finde ich manchmal ganz schön schwer. Denn da habe ich nichts in der Hand. 

Ich lege den Stift zur Seite und das Smartphone.

Ich falte die leeren Hände oder öffne sie, wie eine Schale.

In mir ist es dann immer noch unruhig.

Die Gedanken ziehen vorbei. Ich merke wie ich danach greife.

Wie ich mir sage: Oh, das muss ich unbedingt noch machen.

Wie ich mich sorge: Hoffentlich klappt das auch.

Greifen und Festhalten kann ich seit der Geburt.
Lassen werde ich mein Leben lang üben.

Deshalb finde ich Beten wunderbar.

Weil es uns Macher trainiert für das, was nicht machbar ist.

Ich bin einfach da. Gott liebt mich von Anfang an. 

Ganz gleich, was ich begreife, er streckt die Hand nach mir aus.Und ich lass mich fallen. In seine Liebe. In seine Hand.

Meike von Fintel

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