Ein Name wird auf alle vier Wände des Raumes projiziert.
Eine Stimme erzählt von dieser Frau.
Die Nazis haben sie getötet.
Eben noch bin ich durch den Trubel Berlins gelaufen,
bis hierher, zum Denkmal für die ermordeten Juden.
Als ich zwischen die Stelen trete, verschwindet der Lärm.
Der Boden ist uneben, scheint zu schwanken.
Ich gehe langsamer.
Das passt zu dem Tasten und Fragen in mir:
Wie konnte das geschehen?
Und: Was sollen wir tun?
»Hüte dich nur und bewahre deine Seele gut,
dass du nicht vergisst, was deine Augen gesehen haben,
und dass es nicht aus deinem Herzen kommt.« (Dtn 4,9)
Das ist das Bibelwort für den 27. Januar.
Das ist ein Hinweis: Vergiss nicht!
Heute vor 77 Jahren wurde Auschwitz befreit.
Die meisten Opfer der Nazis haben kein Grab.
Sogar ihre Namen sollten ausgelöscht werden.
Bei dieser Frau ist es nicht gelungen.
Forscher haben ihre Geschichte mühsam rekonstruiert.
Jetzt wird sie hier erzählt.
»Hüte dich nur, dass du nicht vergisst.“
Das sollen wir tun: Erinnern. Ihre Namen. Ihr Leben. Ihren Tod.
Das ist wenig. Aber das ist der Anfang. Damit es nie wieder geschieht.
Meike von Fintel, Pastorin der Heppenser Kirche
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