Die Heppenser Kirche ist eine mittelalterliche Sturmflutkirche erbaut im 15 Jahrhundert.

Darum gibt es in dieser Woche jeden Tag eine Redewendung aus dem Mittelalter. 

Heute: etwas brennt mir auf den Nägeln 

Wenn es Zeit wird, wenn etwas ganz dringend und wichtig ist, dann brennt es mir auf den Nägeln.

Das keine Redewendung aus dem Nagelstudio, sondern kommt vermutlich aus dem Klosterleben. Dort war der Tag durch Andachten geregelt, durch Stundengebete. 

Die Beleuchtung war spärlich und eine Vigil, eine Nachwache mit Psalmen und Wechselgesang konnte schon mal etwas länger dauern. Die Mönche klebten sich zum Lesen kleine Wachsstummel auf die Fingernägel der Daumen, mit denen sie das Buch festhielten.  Wenn es nun etwas länger dauerte, dann brannte die Kerze ganz herunter bis auf den Nagel. Dann wurde es auch Zeit zum Ende zu kommen. Eine hilfreiche Vorstellung, ich habe ein kleines Licht auf meinen Daumennagel, ich nehme mir Zeit zum Innehalten, eine Auszeit. Aber am Ende komme ich dann auch zu einer Entscheidung und vertage die nicht auf den Sankt Nimmerleins Tag.  Aber der ist ja schon wieder eine neue Redewendung. 

Rainer Claus, Pastor an der Heppenser Kirche

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