Neulich hab ich mit eine Radtour gemacht, hab ich schon lange nicht mehr gemacht. Raus auf´s Land und dann einmal quer durch die ganze Stadt, drei Stunden. Das Wetter war endlich so, wie wir es uns seit Wochen wünschen – und alles war in Licht und Wärme getaucht. Am Ende saß ich auf einer Mauer am Südstrand bei einem frisch gezapften Bier – und der Blick ging in die Weite, rüber zum Leuchtturm Arngast und zurück, wunderbar.

Diese Frühlingsaugenblicke überraschen jedes Jahr neu. Für einen frohen Moment braucht es nicht viel.

Im Alten Testament steht beim Propheten Jeremia:
Suchet der Stadt Bestes.

Mein Blick geht über den Südstrand und das Meer – und für einen Augenblick denke ich, dass ich das Beste gefunden habe, brauch ich nicht mehr zu suchen.

Aber dann komme ich nochmal ins Nachdenken:

Als ich losgefahren bin, habe ich in einer Parkanlage spielende Kinder gesehen. Sie hatten alle Hautfarben, die man sich vorstellen kann.
Dann die Eisverkäuferin in F´groden – ein Lächeln wie ein Geschenk – ich hätte fast vergessen zu bezahlen.
Schließlich die beiden Bekannten, die ich auf dem Friesendamm zufällig beim Spazierengehen traf. Ein kurzer Schnack, Grüße, Wünsche.

Das ist das Beste in der Stadt, denke ich mir: wenn sich Menschen freundlich begegnen.

 

Stefan Stalling

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