Manchmal benutzen wir in der Kirche seltsame Worte.

„Selig sind, die Frieden stiften“, lese ich in der Kindergruppe vor.

„Was hat das denn mit Stiften zu tun?“ fragt ein Junge ganz ernsthaft und denkt an seine Federmappe. 

Wir Großen grinsen uns kurz an. Dann erklären wir, was Jesus da wohl meint.

Später fällt mir ein: Frieden hat ja doch mit Stiften zu tun, auch mit denen aus der Federmappe. Letztes Jahr wurden in vielen Gemeinden leere Stifte gesammelt. Mehr als 30 Tonnen kaputte, alte Schreibgeräte sind bei der Aktion zusammengekommen. Ein Recycling-Unternehmen hat sie bekommen. Dafür gab es Geld. Pro Stift ein Cent. 

Mit diesem Geld werden jetzt Mädchen unterstützt, die selber meistens keine Stifte haben und seit Jahren keine Schule besuchen. 200 syrische Flüchtlingskinder im Libanon bekommen durch die Aktion endlich wieder Unterricht und dazu therapeutische Begleitung. Sie haben so viel Gewalt erlebt, Krieg und Flucht. Hier finden sie ein Stückchen Frieden. 

Manchmal benutzen wir seltsame Worte.

Und manchmal ist es einfach wunderbar, sie in die Tat umzusetzen.

„Selig sind, die Frieden stiften.“ 

Meike von Fintel

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