Heute ist Feiertag – aber nicht bei uns im Norden. Fronleichnam – Vielleicht ist es das katholischste aller Feste. Im Mittelpunkt die gewandelten Gaben – Leib und Blut Jesu Christi.
Eigentlich hat dieses Fest in Anlehnung an das letzte Abendmahl seinen Platz in der Karwoche vor Ostern. Diese Zeit aber lädt nicht zu großen Festen ein und so gab es die Verschiebung in die Zeit nach dem Pfingstfest.
In vielen Regionen finden an diesem Tag Prozessionen statt, Demonstrationen des Glaubens. Wir gehen hinaus auf die Straßen, um anschaulich zu machen, der Glaube ist nicht nur etwas für die Kirchenmauern, der Glaube hat seinen Platz mitten im Alltag.
In diesen Prozessionen geht es nicht nur um unseren Glauben. Gerade in der NS-Zeit wurde an Fronleichnam demonstriert gegen die menschverachtende Politik des Regimes.
Auch heute gibt es so viel Hass, Ungerechtigkeit, Antisemitismus, Friedlosigkeit in unserer Welt – für die es lohnt auf die Straße zu gehen und die Stimme zu erheben.
Fronleichnam – ein sperriges Wort – und auf den erstes Blick ein schwieriges Fest. Ein Tag, der uns einlädt, unseren Glauben neu in den Blick zu nehmen. Ein Tag, der uns hinein führt in das tiefste Geheimnis christlichen Glaubens in der Wandlung von Brot und Wein.
Ein Fest, das uns aber auch vor Augen führt, wie sehr unser Glaube die Verankerung im Alltag braucht.
In den Prozessionen – Demonstrationen des Glaubens – kann und darf so vieles sein Platz haben, dass wir im Gebet Gott anvertrauen – heiliges und weltliches.
Klaus Eifert
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