Wie viele Geschenke haben Sie zum letzten Weihnachtsfest bekommen? Können Sie sich noch an alle erinnern? Und über welches haben Sie sich am meisten gefreut?

Ich denke an Festtagen oft darüber nach, wie gut es vielen von uns geht, während andere ihren Kindern nicht mal ein Geschenk kaufen können und das Geld fürs Essen nicht reicht. Ich denke darüber nach, wie vielen von uns es -zumindest materiell- sehr gut geht, während andere jeden Cent umdrehen müssen.

Was wäre in einer solchen Zeit, wo auch in unserer Stadt Armut und Reichtum so nah beieinander liegen, ein wirkliches Geschenk, vielleicht sogar eines, das man gar nicht kaufen kann: jemanden besuchen, der einsam ist, mit jemandem sprechen, der unsere Sprache noch nicht so gut kann, und Geduld schenken, wo unsere Geduld an Grenzen stößt. Möglicherweise etwas spenden. Aber vielleicht auch an einem Gemeinwesen mitarbeiten, in dem kein Kind hungrig in die Schule gehen muss, ein Wilhelmshaven mitgestalten, wo Menschen aus verschiedenen Ländern und Religionen und mit sehr verschiedenen Lebensgeschichten friedlich zusammenleben. Das wäre ein Geschenk, über das wir uns auch in vielen Jahren noch freuen können.

 

Eva Lange

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