Der innere Schweinehund kann ganz schön lähmen. Deshalb war’s das auch schon bei vielen im Februar – mit den Vorsätzen für das neue Jahr. Besonders stark aber wird die Blockade, wenn man sich vor etwas fürchtet. Dann wird der verschämte Kopf in den Sand gesteckt. Dann wird alles hinausgezögert oder verdrängt. Damit keiner schimpft. Das ist es doch, was wir am meisten fürchten. Elia geht es auch so. Ganz schlimm sogar. Er sieht keinen Ausweg aus seinem Versagen mehr und würde lieber sterben, als sich einer Zukunft in Scham und Schande zu stellen. Erschöpft legt er sich in die Wüste, als ihm ein Engel erscheint und ihn versorgt. Der sagt: »Steh auf uns iss.

Denn du hast noch einen weiten Weg vor dir.« Zwei Mal kommt er, so dass Elia seinen Weg tatsächlich schafft. Der fürchtet sich noch immer sehr vor einer gewaltigen Strafe. Doch dann zeigt sich ihm Gott: Nicht als gewaltiger Wind, nicht als Erdbeben und nicht als Feuer. Elia wird nicht verurteilt und verachtet, so wie er sich selbst schon zugefügt hat. Denn Gott handelt nicht wie wir Menschen. Er ist der Andere. Gott kommt zu Elia in einem stillen, sanften Sausen.

Sonja Froese-Brockmann

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