Ich mag es überhaupt nicht, eine Arbeit in der allerletzten Minute zu erledigen oder bei einem Termin erst dann zu erscheinen, wenn es schon höchste Eisenbahn ist. Das finde ich furchtbar. Es gibt einige Redewendungen, die mit dem „in – letzter – Minute – Phänomen verwandt sind. Den Begriff „kurz vor Toresschluss“, kennt man,  etwas gerade eben noch schaffen, mit heißer Nadel gestrickt, kurz vor zwölf, höchste Eisenbahn, mit hängender Zunge und wie sie alle heißen.

Unpünktlich zu sein, gegen die Zeit zu agieren, erst in letzter Minute irgendwo anzukommen, macht mir Druck. Das macht wahrscheinlich  den meisten Menschen Druck. Ich erinnere mich an Hausaufgaben, die auf Erledigung warteten, an schriftliche Arbeiten, die termingerecht abgegeben werden mussten, an übernommene Aufgaben, die vertrödelt, vergessen, nicht so wichtig genommen, – aufgeschoben wurden und dann, buchstäblich in der letzten Minute, zu erledigen waren. Ein finnisches Sprichwort sagt, Gott schuf die Zeit, von Eile hat er nichts gesagt. Da liegt es also an mir, so zu planen und mit meiner Zeit umzugehen, dass nicht allzu viel in meinem Leben in der letzten Minute passieren muss. Denn Zeit ist ein Geschenk, mit dem ich sorgsam umgehen möchte.

 

Christa Bruns

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