„Früher war mehr Lametta“, das stimmt. Aber darauf kann ich getrost verzichten. Lametta kann bleihaltig sein oder aus Kunststoff, mit Aluminium beschichtet. Meine Eltern haben es über Jahrzehnte sorgsam aufbewahrt und immer wieder verwendet, noch nachhaltiger ist es, darauf zu verzichten, rät das Bundesumweltamt, denn es ist biologisch nicht sauber abbaubar. Symbolisch bildet das Lametta nur Eiszapfen ab, die brauche ich nicht zwingend am Christbaum. Wenn ich Schöpfungsbewahrung und Klimaschutz zugrunde lege, dann sieht es mit der gesamten Weihnachtsbaumtradition schlecht aus. Angaben zufolge werden jährlich ca. 25 Millionen Tannen für den Verkauf in Deutschland abgeholzt. Die stehen dann durchschnittlich 14 Tage und landen anschließend meist auf dem Müll. Baum mit Wurzel, anschließend einpflanzen, klappt längst nicht immer. Plastikbaum, meine Oma tat mir früher als Kind immer leid, wenn sie ihren selbsternannten „Gummibaum“ ausklappte. Gar keinen Baum mehr, daran möchte ich mich nicht gewöhnen müssen.
Die Aktion „Keinachtsbaum“ könnte eine Alternative sein. Da wird ein wiederverwendbarer Holzständer in Tannenbaumform mit echtem, duftendem Tannengrün bestückt. Bei sorgsamem Grünschnitt können Fichten und Nordmanntannen unbeeinträchtigt weiterwachsen. Ich kann mir vorstellen, dass der Aufbau ein Riesenspaß ist für Kinder, Bastler und individuelle Gestalterinnen. Mal sehen, ob das dieses Jahr Thema bei uns unterm Weihnachtsbaum wird.
Christian Scheuer
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