Wir sind mitten drin im Advent. In einem Haus mit drei kleinen Kindern bedeutet dass, Aufregung, Vorfreude und Neugierde. Doch nicht allen Menschen geht es so in dieser Zeit. Es ist auch eine Jahreszeit, in der es früh dunkel wird und nur wenig die Sonne scheint. Eine Nachbarin sagte einmal zu mir, dass dies die schlimmste Zeit sei im Jahr. Die langen Abende allein zuhause sind nicht leicht für sie. Es ist die Zeit, in der sie ihren verstorbenen Ehemann ganz besonders stark vermisst. „Gibt es denn nichts, was Ihnen hilft, wenn sie sich so einsam fühlen?“ habe ich sie dann gefragt. Ihre Antwort kam schnell und überraschte mich: „Kerzenlicht! Wenn die Trauer kommt, zünde ich mir ein paar Kerzen an. Das warme Licht beruhigt mich und dann erinnere ich mich an die gemeinsamen Momente und dann lächle ich!“ Die Adventszeit ist die Zeit der Kerzen. Anzünden und zur Ruhe kommen, sich erinnern und lächeln.

Mareike Heitmann

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