Was gehört für mich zur Kirche, was ist mir besonders wichtig, was ist ihr Auftrag. Darum geht es diese Woche bei „angedacht“.

„Wenn Kirche hier nicht klar Position bezieht, dann weiß ich nicht, wann sonst?“ Jana ist aufgebracht. Wieder gibt es Nachrichten über ertrunkene Flüchtlinge im Mittelmeer und die Politik schweigt. „Meine Kirche darf nicht schweigen“, sagt sie, denn hier ertrinken Menschen. Jedes Menschenleben ist unendlich kostbar. Als Christen müssen wir uns einmischen! Zusammen mit anderen in ihrer Gemeinde schreibt sie einen Brief an ihren Bischof und den Innenminister. Und sie setzen sich für Flüchtlinge in der Stadt ein. „Wir müssen uns als Kirche in politische Themen einmischen und dürfen nicht schweigen, wenn Unrecht geschieht.“ Als die Evangelische Kirche in Deutschland mit Spendengeldern kürzlich ein Schiff gekauft hat und damit jetzt Flüchtlinge aus dem Mittelmeer rettet, war Jana richtig stolz auf ihre Kirche. Auch ihr Bischof hat klar Position bezogen und setzt sich für die Rettung von Flüchtlingen ein. 

Für Jana wie für viele andere gehört das politische Engagement unmittelbar zur Kirche dazu. Ohne klar Position für Menschen in Not zu beziehen, würde die Kirche ihren Auftrag verraten. „Was ihr für eine meiner geringsten Schwestern und Brüder getan habt, das habt ihr mir getan“, steht in der Bibel. (Mt 25,40). Für junge Menschen wie Jana ist das ein Ansporn.

Rüdiger Schaarschmidt

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