Mit der Kirche darf es so auch nicht weitergehen.
Sie erfüllt in diesen Wochen und Monaten nicht ihren Auftrag.
Anstatt das Evangelium zu verkünden,
ist sie mit sich selbst beschäftigt und verliert,
weil sie Verbrechen in ihrer Mitte nicht anerkennt,
was sie am meisten braucht: das Vertrauen.
Auf tragisch-dramatische Weise findet sie seit Jahren
keinen glaubwürdigen Weg, den systemischen
Machtmissbrauch in ihrer Mitte anzuerkennen.
Indem versucht wird, die Institution zu schützen, missachten die Kirchenverantwortlichen die Wahrheit, die allein frei machen könnte.
So verlieren wir die Menschen. Gerade in Tagen der Verunsicherung
durch eine Pandemie, in der die klassischen Stärken der Seelsorge –
wie Orientierung und Ermutigung – so dringend benötigt würden,
wird zum Teil in einem beispiellosen Prozess
zögerlicher Verweigerung von Transparenz das Grundkapital
jeglicher kirchlichen Arbeit verspielt:
die Glaubwürdigkeit.
Am Aschermittwoch ist alles vorbei. Mit dem Blick auf Karneval
ist dies ein bekannter Satz. Ich glaube in dem Bistum am Rhein,
und auch deutschlandweit wären so viele Menschen froh, wenn man
mit der längst überfällige Personalie an der Spitze des Bistums
auch sagen könnte, am Aschermittwoch ist alles vorbei.
Klaus Elfert
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