Wenn ich verreise, genieße ich es, die typischen regionalen Spezialitäten zu probieren. Ich liebe es, über Märkte zu schlendern und die vielen verschiedenen Düfte aufzunehmen. Das Besondere – das Unbekannte kennen lernen und neue Eindrücke gewinnen, das ist für mich Urlaub. Deshalb nehme ich mir gerne Kräuter, Gewürze und Öle mit nach Hause. Ich möchte dieses Urlaubsgefühl konservieren. Ein Stück weit in meinen Alltag retten.                                                                        Im Vaterunser bitten wir: „Unser tägliches Brot gib uns heute.“ Ganz elementar: Die Bitte um Nahrung und Brot. „Brot“ ist in der Bibel mehr als nur das. „Brot“, das ist Gedeihen und Gelingen, aber auch Sinn und Erfüllung. So bitten wir um die Lebenskraft, die aus der Erde kommt, aber auch um den Segen, der die Erde fruchtbar macht. Um das eine und das andere – und doch nur um das „tägliche Brot“. Das Einfache und Notwendige für heute und morgen.                                                        In der Bitte liegt etwas Entspanntes. Mahnung, das Leben nicht unnötig zu beschweren. Herzliches Verlangen, ihm seine Leichtigkeit zu lassen.                       So genieße ich meine Urlaubsmahlzeit zu Hause und sage ‚Danke‘ dafür. Danke für die Fülle, aus der ich leben darf und danke für diese schöne Erde, von der ich jedes Jahr ein Fleckchen mehr entdecken will.

Nicole Ringsdorf

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