Zwei wahre Geschichten heute – eine kleine und eine große. 

Krippenspiel vor einigen Jahren. Die schwangere Maria und ihr Mann Josef sind im Gottesdienst am Weihnachtstag unterwegs nach Bethlehem. Unterwegs zu jenem berühmten Stall, wo Gottes Sohn zur Welt kommen soll, Jesus, Sie wissen schon.

Sie fragen Gottesdienstbesucher, ob sie ein Zimmer hätten für die Nacht. Wie geplant sagen zwei:  Nein, haben wir nicht. 

Dann hört man plötzlich in der Kirche die junge Stimme eines Mädchens, vielleicht so 4 Jahre:  “Ihr könnte bei uns schlafen, wenn ihr wollt!”

In der Kirche Gelächter. Maria und Josef wissen nicht, wie sie weiterspielen sollen. Mit spontaner Gastfreundschaft aus dem Publikum haben sie nicht gerechnet.

Die große Geschichte:

2015, als viele Menschen aus ihrem Heimatland Syrien geflohen sind

Und 2022, als der Krieg in der Ukraine begann, haben viele Menschen den Geflüchteten Unterkunft gegeben. Tausende in unserem Land und anderswo sind aufgenommen worden – manchmal nur für ein paar Tage – manchmal über Monate.

Oft war es nicht einfach.  Oft ist Idealismus gedämpft und enttäuscht worden.  Kulturelle Unterschiede, angespannte Nerven und Stress waren dabei.

Oft aber war es ein großes Glück für beide Seiten. Für die, die geflohen sind. Für die, die ihre Wohnung oder ihr Haus geöffnet haben.

In diesen Tagen probe ich wieder mit jungen Christinnen und Christen das Krippenspiel für den 24.     Es ist immer viel mehr als romantisches Gesinge und Gebete.  

Es ist die Botschaft der Nächstenliebe, die wir brauchen in einer Welt, die vielerorts kälter wird. 

Stefan Stalling, Pastor der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Neuende

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