Als ich aus dem Auto steige höre ich gleich dieses feine Summen. Der Vorgarten des Hauses, vor dem ich geparkt habe, wird gemäht. Von einem Mähroboter. Unermüdlich arbeitet er sich vor. Hin und her. Von einer Seite zur anderen. Der Rasen ist wie gemalt – einheitlich kurz, perfekt. Sollte sich mal ein Halm zu weit herauswagen, wird das dem Roboter nicht entgehen. Gänseblümchen haben hier keine Chance. Schade eingentlich, denke ich. Wenn ich mir manchmal den Himmel ausmale,himmlisches Leben, dann stelle ich mir oft einen Garten vor. Der sieht allerdings ziemlich unordentlich aus – jedenfalls im Vergleich zu dieser gemähten Wiese. Ich sehe es da überall bunt wuchern in allen Farben und Formen. Alles hat seinen Platz und nichts wird als Unkraut aussortiert. Überall wimmelt es von Leben. Es piept und pfeift, summt und brummt, blubbert und plätschert. Klar gibt es da auch Gänseblümchen. Und Löwenzahn, der seine kleinen Fallschirme in der Luft tanzen lässt. Zusammen mit den Mücken und Libellen und Schmetterlingen. Nein, auf meiner Himmelswiese gibt es keinen Mähroboter.
Ulrike Burkardt
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