Täglich beten Millionen Menschen in den verschiedenen Anliegen auf der Welt. Das ist sicherlich gut. Aber die kritische Frage lautet: Bringt’s was?
Ein täglicher und intensiver Beter ist Don Camillo, Pfarrer in einer Stadt in Oberitalien und ewiger Gegenspieler von Peppone. Es ist Wahlkampfzeit, Peppone verfasst Wandzeitungen. Da Rechtschreibung nicht seine starke Seite ist, lacht der ganze Ort über ihn.
Jeden Abend betet Don Camillo vor dem großen Kreuz in der Kirche und bespricht seinen Tag mit Jesus. Seine Schmierereien verschweigt er natürlich, aber Jesus kommt ihm auf die Schliche und macht ihm klar, dass es unfair von ihm ist, Peppone – vor allen Leuten lächerlich zu machen.
Zunächst wehrt er sich natürlich gegen die Vorwürfe Jesu, aber der lässt nicht locker und auf die Dauer erkennt Don Camillo, dass er falsch gehandelt hat. Und am Ende korrigiert er – der katholische Pfarrer des Ortes – die kommunistischen Wandzeitungen, bevor sie auf gehangen werden.
Ob beten was bringt, hängt nicht nur davon ab, was ich Gott sage, sondern auch, ob ich mir von Gott was sagen lasse.
Klaus Elfert
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