Wenn´s schon nicht regnet, kann einem die Laune mancher Zeitgenossen die Sommerstimmung verhageln! Kaum habe ich im Biergarten noch einige freie Plätze ausgemacht und frage freundlich: „Ist hier noch frei?“ werde ich angequarkt: „Alles besetzt!“ Als ich nach einigen Warteschleifen noch ein Plätzchen an der Sonne ergattere, hat auch die Bedienung nicht ihren besten Tag erwischt: „Ein Latte macchiato, bitte?“ –  „Ist aus!“ „Dann eine Tasse Kaffee.“ – „Draußen nur Kännchen!“  O.K., Servicekräfte werden schlecht bezahlt und andere Gäste haben auch lange auf einen freien Platz gewartet. Grund genug, die kleinste Begegnung mit grauer Wolkensauce  zu übergießen?

Jesus sagt in der Bergpredigt: „Wenn ihr nur zu euren Brüdern und Schwestern freundlich seid, was tut ihr Besonderes?“ Für ihn ist Freundlichkeit Ausdruck der Liebe. Für manche ist es hingegen eine Kunst, die zu lieben, von denen sie geliebt werden. Manche tun nur nett nach außen. Freundlicher Umgang ist nie eine Selbstverständlichkeit. Für Jesus geht die Liebe sehr viel weiter: „Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen.“

Also, ich wünsche mir, dass Gottes Liebe schon im Kleinen ansteckend ist. Sie zaubere den Muffköppen ein himmelblaues Lächeln aufs Gesicht und lege den Quarknasen ein Kompliment auf die Lippen.

 

Christian Scheuer

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