Nadine sieht fast aus wie ein Mensch. Und es wird versucht, dass sie Menschen immer ähnlicher wird: Nicht nur das Aussehen, sie übernimmt menschliche Arbeiten, sie hat verschiedene Gesichtsausdrücke, sie ist lernfähig. Nadine ist ein sogenannter humanoider Roboter. Eine Maschine, die Arme und Beine hat und ein richtiges Gesicht. Nur der Ausdruck der Augen erscheint auf Bildern leer. In Fabriken werden sie schon eingesetzt, für Fließbandarbeiten zum Beispiel. Und sie erledigen ihren Job gut: 24 Stunden einsatzfähig, fehlerfrei und nie schlechte Laune, ein Traum für jeden Arbeitgeber. Es gibt Überlegungen,  optimierte Varianten zukünftig auch in der Betreuung von Pflegebedürftigen  o. ä. Arbeitsbereichen einzusetzen. Und da beschleicht mich ein komisches Gefühl: Fließbandarbeit – o.k., aber in der Arbeit direkt an Menschen? Macht  – neben der Verrichtung der notwendigen Handgriffe – nicht auch der persönliche Kontakt so eine Arbeit aus? Natürlich sind Menschen nicht fehlerfrei und nicht immer gleich gut drauf. Aber keine Maschine hat Gefühle, gesunden Menschverstand, zeigt Anteilnahme und eine Seele. Insofern kann ich mir im Falle einer Pflegedürftigkeit zwar vorstellen,  dass mir so ein Gerät ein Getränk aus der Küche holt, aber die Einsamkeit wird dadurch sicherlich nicht vertrieben.

 

Inken Hansen

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