Heute eine schöne Geschichte, eine schöne Geschichte, die auch noch wahr ist.
Wir haben zuhause seit Sommer einen Welpen, den kleinen Fado, eine Mischung aus Pudel und Schnautzer. Man nennt sie Schnoodle, und das schreibt sich tatsächlich auch noch wie die Suchmaschine im Internet, was ich nicht verstehe, außer dass ich meinen Hund oft suchen muss.
Er ist schon ein Süßer – aber auch ein Rabauke, und natürlich anstrengend, das muss ein junger Hund sein.
Vor einigen Wochen ist passiert, dass der Hund morgens plötzlich nichts mehr sah. Mit anderen Worten: er war über Nacht stockblind geworden. Und stolperte plötzlich und stieß überall an, hatte grüne gruselige Augen, es war nicht schön.
Klar sind wir zum Arzt mit ihm, dann zum nächsten – viele Untersuchungen, kein Ergebnis. Dann ging es Fado schlechter – und er lag so auf einer Bahre, dass wir schon sprachen, wie man spricht, wenn es vielleicht dem Ende zugeht.
Wie es ausging? Na ja – es ist eine schöne Geschichte, hatte ich versprochen.
Fado hat es dann doch geschafft, hat auf ein Medikament angesprochen. Er hat sich erholt – und an einem Sonntag abend konnte ich zu ihm sagen: „Hey Kleiner, sag bloß, du kannst wieder was sehen?“
Über den Schmerz in diesen Tagen sind wir in Windeseile zusammengewachsen. Und jeden Morgen schaue ich ihm in die Augen und freue mich: Du bist noch da – und du kannst mich sehen.
Einmal mehr habe ich gelernt: Freu dich jeden Tag über deine Lieben. Und sag es ihnen. Nichts ist selbstverständlich.
Stefan Stalling
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