Pfingsten ist ein richtiges Kirchenfest. Nur Geist – kein Kommerz. Den Geist kann man schlecht vermarkten, man kann ihn nicht kaufen, nicht sehen, ihn nicht einstecken und behalten. In besonderen Momenten, da kann man das Glück haben, ihn zu spüren.
Vor einigen Tagen haben wir bei einer Mädchennacht eine Traumreise gemacht. Wir wollten wissen, wie es sich wohl anfühlt, dass Gott in uns wohnt. Wir haben die Augen geschlossen und es uns vorgestellt: Gott ist immer da, auch wenn ich mich alleine fühle. Aber auch dann, wenn viele Leute um mich herum sind und das Leben tobt; auch dann, wenn ich vergesse, dass er da ist. Wenn ich traurig bin undwenn ich mich freue.
Ich spreche langsam, die Mädchen hören konzentriert zu. Am Schluss öffnen wir vorsichtig wieder die Augen.
Ein Mädchen sagt erstaunt: „Als du das erzählt hast, ist es hier ganz warm geworden.“ Ich ahne mehr als dass ich es sehe. Es zeigt auf sein Herz. Meine Augen sind noch nicht ganz offen, meine Ohren schon.
Unwillkürlich muss ich lächeln und spüre es auch.
Nur Geist – man kann ihn nicht zwingen, nicht festhalten, aber manchmal ganz leise merken – einen besonderen Moment lang.
Natascha Faull – Pastorin an der Christus- und Garnisonkirche Wilhelmshaven
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