An meiner Haustür hängt eine Papiertragetasche. Darin eine Zitronenmarmelade, köstlich, ein hübscher, kleiner Notizblock, wohl ein Reisemitbringsel und ein Briefumschlag mit einer Karte. Ohne die Karte gelesen zu haben, weiß ich schon, wer mich hier bedacht hat. Das Ganze trägt die Handschrift einer befreundeten Kollegin. Ich freue mich. 

Was für eine sinnvolle Redewendung: eine Tat, eine Aktion, ein Verhalten trägt die Handschrift von einem bestimmten Menschen. Ohne das tatsächlich in jedem Fall Geschriebenes im Spiel sein muss. Als Seelsorgerin im Krankenhaus werde unterstützt von über zwanzig Ehrenamtlichen, im Besuchsdienst und in der Bücherei. Bei unserer Arbeit achten wir darauf, dass sie unsere Handschrift trägt. Freundlichkeit, Verschwiegenheit, Zuwendung und Empathie gehören unbedingt dazu. Manchmal, wenn ich einen Patienten oder Angehörigen nicht antreffe,  hinterlasse ich als Gruß auch ein Kärtchen, natürlich  handgeschrieben.       

Christa Bruns, Seelsorge im Nordwest-Krankenhaus Sanderbusch

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