Die Osterzeit währt bis Pfingsten. Wir sind also noch mittendrin. Grund genug, dass wir uns gerade jetzt Gedanken dazu machen.
Zum Osterbrauchtum gehören Ostereier. Warum? Nun, das Ei ist ein Symbol für neues Leben, genauer: für die Möglichkeit der Entstehung neuen Lebens. Ob ein Küken daraus schlüpfen wird, steht nicht von vornherein fest.
Im Judentum gehört das Ei zum Brauchtum des Pesach-Festes, das die religiöse Grundlage des christlichen Osterfestes bildet. Bei einem Rabbi las ich: „Als das jüdische Volk Ägypten verließ, war es genau das: ein unausgeschlüpftes Ei. Von den Beschränkungen der Sklaverei befreit – aber noch nicht vollständig geboren.“
Der Rabbi führt dann aus, dass die „Geburt“ seines Volkes sich nur dann vollzieht, wenn dieses nach der äußerlichen Befreiung nun Gott kennenlernt, sein Wort ernstnimmt und damit auch innerlich frei wird.
Ich finde, das gilt genauso für uns Christen: Jesus ist auferstanden. Ob wir daran Anteil gewinnen, liegt bei uns. Es liegt daran, ob wir uns diese Botschaft zu Herzen nehmen. Wer das tut, den erwartet nichts Geringeres als neues Leben. Mögen die Ostereier uns das immer wieder neu in Erinnerung rufen.
Pastor Jörg Zimmermann, Ev.-luth. Kirchengemeinde Sande
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